Diventrismus

Diventrismus

Kunst-/Gestaltungsart die nicht nur museale Bedeutung findet, sondern übertragbar auf Innen-/Außenarchitektur, Einrichtungen, Gärten sowie regelmäßig genutzte Alltagsgegenstände. Da sich der Diventrismus mehr im „Hintergrund“ steht, so hat er doch für die Nutzer eine, zum Teil hohe, Bedeutung.

Eine Botschaft, ein Geheimnis oder die Lebensphilosophie des jeweiligen Auftraggebers welche  individuell auf ihn abgestimmt, ausgerichtet und sichtbar ist.

Zeichen der Tempelritter, Hyroglyphen sind verwandtschaftlich sehr Nahe beieinander. Der Unterschied ist die Erkennbarkeit der Symbolik. Diese Zeichen waren überwiegend dafür da, Andere eine Botschaft oder einen Hinweis zu geben. Auch der „Fisch“, der unter den Christen ein mittlerweile gängiges, vom Mainstream übernommenes Erkennungszeichen ist, gehört hierzu. Diese Darstellungsform ist und/oder war ein Symbol unter Gleichgesinnten oder Eingeweihten.

Dadurch unterscheidet sich der Diventrismus deutlich.

Wie bereits oben ausgeführt, steht das Individuum im Mittelpunkt des Werks. Der „Auftraggeber“ entscheidet sich bewusst für eine nicht  bzw. nicht augenscheinlich erkennbare Symbolik.

Die auch als diventristische Ästhetik bezeichnete Gestaltung verbirgt sich dezent im Hintergrund. Es steht zuerst der einzelne Mensch im Zentrum.

Ganz im Gegenteil zu dem ebenfalls in den Mainstream abgeglittenen Feng Shui. Hier muss sich der Mensch den vorgegebenen Muster unterwerfen. Planungen werden hiervon abhängig gemacht und untergeordnet. Der Einzelne wird einer Modeerscheinung unterworfen.

Die Aussage des Diventrismus ist hier eindeutig und einfach: „Gäbe es diesen speziellen Menschen nicht, gäbe es auch keine von ihm gewählte Symbolik“.

Eine Vorgabe gibt es jedoch auch im Diventrismus.

Der Künstler sollte sich beziehungsweise muss sich mit dem „Auftraggeber“  intensiv beschäftigen. Je intensiver und persönlicher man seinen Auftraggeber kennt, umso sicherer ist später das gewählte Ergebnis.  Einen Vorschlag oder eine Idee muss der Frage des Künstlers nach dem „Warum“ 1 uneingeschränkt standhalten und nachvollziehbar sein.
Dieses altruistische oder prosoziale ist die Basis, die zwingende Vorrausetzung und muss deshalb nicht intensiver erläutert werden. Stimmung oder ein einzelnes Ereignis sind keine Basis für ein auf Dauer geschaffenes Werk.

Selbstverständich kann man sich bei einem Tätowierer aus den dort ausliegenden Katalogen ein Motiv aussuchen und dies stechen lassen. Das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Spontanität und Überwindung zählen für Claus Diventres  mit zu den wichtigsten Eigenschafften die ein Mensch haben sollte.

Bei Zuständen, die über einen längeren Zeitraum Bestand haben, ist jedoch eine intensive Auseinandersetzung, ein Abwägen von Punkten die entweder dafür oder dagegen sprechen unerlässlich.

Nur durch Nennung von Stichworten etwas zu erschaffen ist kommerziell und wird von Claus Diventres kategorisch abgelehnt.2

Die Geschichte, dass Claus Diventres einem Interessenten ohne Umschweife gesagt hat, dass der potenzielle Auftraggeber sich besser ein „Malen nach Zahlen“ – Bild kaufen solle.

Diese kleine Anekdote soll die Konsequenz für eine ihm wichtige Sache darstellen. Das heißt nicht, dass Claus Diventres nur im Diventrismus arbeitet. Mitnichten.  Die meisten seiner Werke stehen in keinem oder keinem direkten Bezug3 zum Diventrismus. Sie ergeben sich vielmehr Gegenteilig hierzu aus früheren Ideen, aktuellen Parametern und Stimmungen.

 

1. Siehe Rubrik „Die Gummizelle“

2. Generell wurden und werden Auftragsarbeiten von Claus Diventres in der Regel abgelehnt. Es sei denn, er identifiziert sich selbst in einem gewissen Maße mit der Aussage und möchte den Menschen dahinter persönlich erleben.

3. Die hier so ausführliche Erläuterung steht nur für einen geringen Anteil der gesamten Darstellungsweise von Claus Diventres. Er hat diesen, für ihn als Individuum wichtigen Stil, als Zeichen gegen vorgegebene Muster und temporäre Modeerscheinungen,  Widerstand gegen die mit dem Strom schwimmenden Etablierten geprägt. Selbst bezeichnet er dies als den „freien Willen“.